Radiobemusterung
digital und physikalisch


Gute Musikproduktionen sollten im Radio laufen

Wer nicht bemustert, der wird nicht gespielt, das ist eine Tatsache.
Aber wie bemustere ich am besten: digital, physikalisch oder auch beides?


GEMA und Radiosender
In der heutigen Zeit sind die Kontrollmechanismen der GEMA gegenüber den Radiosendern bezüglich ihres Musikprogramms strenger geworden. Jeder Ton, ob ein kurzer Jingle, Hintergrundmusik zu Worbeiträgen oder ganze Songs, alles muss gegenüber der GEMA und dadurch natürlich den Urhebern eines Werkes, genauestens angegeben werden - und das ist auch gut so - wie sonst kommen Komponisten und Texter zu ihrem Recht bzw. zu ihren Lizenzen bei der Nutzung ihrer Werke. Das gleiche gilt für Interpreten/Innen bezüglich der Angaben bei der GVL.

Radiosender und ihre Schallarchive
Bei Radiosendern werden nicht mehr wie früher Schallplatten oder CDs direkt im Studio mit einem Gerät abgespielt. Das komplette Musikprogramm wird von den Redaktionen heute fast nur noch online, also digital mit einem hauseigenen Betriebsystem zur Programmgestaltung zusammengestellt. Alle Titel die für eine Sendung genutzt werden, müssen aus dem Radio-Schallarchiv kommen, aus dem für die Redaktionen alles digital abrufbereit steht.

Aber wie kommt man da mit seiner Musik jetzt rein?



1.) Digitale Bemusterung über das MPN
(Music Promotion Network)
Hier können angeschlossene Plattenlabels ihre Neuerscheinungen komplett digital mit Coverfotos, Pressetexten und den Songs als Wave-Datei hochladen. Am Tag der Veröffentlichung wird den Radiosendern (auch TV- und Printredaktionen, Medienvertreter etc.) dann alles online zur Verfügung gestellt. Dies ist auch der eigentliche Tag, an dem die meisten Redaktionen auf eine neue CD aufmerksam werden und den Song dann direkt vom MPN auf Ihren Radio-Computer downloaden können.

Das Problem: Es werden nicht alle Redakteure/Innen auf eine VÖ aufmerksam, weil nicht alle ständig online sind und regelmäßig bei MPN eingeloggt sind, das sind eigentlich alles erst einmal nur "Zufallstreffer". Man kann zwar über das MPN eine zusätzliche Info-Mail buchen, dort werden dann ca. 10 VÖ-Infos an einige Redakteure geschickt, die eine MPN-Newsletter bestellt haben, aber das war es im großen und ganzen auch schon (wenn Eure Song nicht schon bei Youtube 1.000.000 Klicks bekommen hat!).

Das allerwichtigste bei der digitalen MPN-Bemusterung ist aber, dass alle digitalen Daten der CD-Produktion an das zentrale Schallarchiv aller öffentlich-rechtlicher Radiosender, dem "roten Stern" in Frankfurt inkl. allen Metadaten (LC, ISRC, EAN, GEMA-Angaben etc.) geschickt werden. Und genau von hier können sich alle Radiosender (teilweise auch schon viele angeschlossene private Radiosender) über ein Glasfaserkabel die Musiktitel downloaden, die sie in ihren Programm einsetzen möchten. Das ist die eigentliche Grundlage zum Airplay - garantiert aber kein ausreichendes Airplay.

Stellt Euch nur mal Eure eigenen privaten und beruflichen E-Mail-Postfächer und alle anderen Infos von Eurem WhatsApp, Twitter- und Facebook-Account etc. vor, die ihr da alle verarbeiten wollt, was bekommt ihr da an Nachrichten mit, was schafft ihr davon zu lesen und zu bearbeiten? - und genauso geht es auch den Redakteuren. Dehalb raten wir zusätzlich zu einer physikalischen Radiobemusterung, um die Aufmerksamkeit bei den Redaktionen zu erhöhen. Gleichzeitg haben die Verantwortlichen etwas in der Hand, was sie überall mitnehmen können.

2.) Die physikalische Radiobemusterung mit einer CD
Stellt Euch vor, eine Redakteurin oder ein Redakteur erhalten ein an sie persönlich adressiertes kleines Päckchen. Sie öffnen dieses Päckchen, halten Eure frisch gepresste CD in der Hand und können sich in Ruhe die CD und das Booklet mit den Fotos und den Infotexten zur CD ansehen. Da der Redakteur aber gerade in Eile und schon wieder auf dem Sprung ist, ihm die CD aber schon rein optisch um vom Thema gefällt, nimmt er Eure CD mit in sein Auto, um zum nächsten Termin zu fahren. Unterwegs oder zu Hause angekommen, hört er dann in Ruhe in ein paar Songs von Euch rein.

Zum Bemusterungs-Paket gab es noch ein kleines Anschreiben mit allgemeinen Infos zum Interpreten, eine Autogrammkarte und einen kleinen Portionsstick mit 2g leckerem Cappuccino oder eine kleine Tüte Gummibärchen für eine kleine Pause. Und on top hat er noch gelesen, dass für ihn sogar alle digitalen Daten über das MPN zum anschließenden direkten Download für sein Musikprogramm bereit stehen. Also wenn ich Radioredakteur wäre und ich so ein schönes Päkchen bekommen würde, wäre das für mich doch erstmal eine interessante Überrauschung, dem ich meine Aufmerksamkeit mehr schenken würde, als einer der tausend Arbeit-E-Mails nach dem Motto: hier ist eine neue CD von XY... - bitte erstmal alles durchklicken, dann downloaden und bitte mal senden!

FAZIT:
Bezüglich der Rechte von GEMA, GVL, der zur Verfügungstellung aller digitalen Daten einer CD für die zentralen Schallarchive, empfehlen wir als Grundlage immer die digitale Radiobemusterung über das MPN. Um aber zusätzliche Aufmerksamkeit bei den Redakteuren/Innen zu schaffen, empfehlen wir je nach Werbebudget immer, den Redaktionen ganz wie früher ruhig auch eine CD per Post zuzusenden. Das kostet je nach ausgesuchten Adressen zwar etwas weitere Zeit und Geld, aber bietet immer eine sehr gute zusätzliche Chance, dass mehr Redaktionen auf eine neue CD aufmerksam werden, als bei einer reinen digitalen Radiobemusterung.

Und nur darum geht es, um erst einmal Aufmerksamkeit zu schaffen.
Den Rest bis zum Airplay muss dann das Lied bzw. Eur Song schaffen ;-)

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!